Zurück in
Argentinien wird den Aristokraten klar, dass sie von Evita nur ausgenommen
werden– Ich spiele meine Rolle nicht wie’s euch gefällt. Die Spendengelder
werden zwar kassiert, aber nicht an die Armen weitergegeben – Spendengelder fließen. Che grinst sich eins und zeigt dem
Publikum, wie Evita ihr Geld in die Schweiz schafft – als Juwelen.
Noch immer wird
Evita vom Volk verehrt, inzwischen schon wie eine Heilige. Die Kinder singen Santa Evita und das Volk trägt kleine Altäre mit ihrem Bild
herum.
Wieder ist es Che,
der Evita darauf aufmerksam zu machen versucht, dass es so nicht weitergehen
kann. Beide tanzen einen Walzer, der eigentlich mehr eine Diskussion zwischen
den Beiden ist, aber die ganze Situation widerspiegelt – Walzer für Eva und Che.
Mich beeindruckt dieses
Lied sehr und auch jetzt habe ich gleich wieder diese Melodie im Ohr. Che und
Evita tanzen und eigentlich müsste Evita doch verstehen, was Che ihr sagen
will. Sie ist krank und kann nicht mehr kämpfen, aber das will sie noch nicht
einsehen.
Das Militär ist
nicht bereit, sich weiterhin von Evita etwas sagen zu lassen. Peron steht
zwar hinter seiner Frau, aber das wird ihn den Posten des Präsidenten kosten,
wenn er seine Einstellung nicht ändert. Eva ist die Basis für Perons Macht,
aber nicht für die Macht des Militärs – Wie ein
Diamant.
Zuhause macht ihm
Evita unterdessen klar, dass sie nun Vizepräsidenten werden will, um die
Macht Perons zu stützen. Wenn das nicht auf normalen Wege möglich ist, dann
wird es halt eine fingierte Wahl geben müssen – Dolche blitzen. Peron weiß wie krank seine Frau ist und
versucht ihr das auszureden – da bricht Evita zusammen.
Sie kann nicht
mehr, ist mit ihrer Kraft am Ende, muss gepflegt werden, aber sie rafft sich
ein letztes Mal zusammen und hält eine ergreifende Ansprache im Rundfunk – Wein nicht um mich, Argentinien. Sie legt alle ihre Ämter
nieder und verabschiedet sich von „ihrem“ Volk.
Ihr Leben läuft
wie im Zeitraffer noch einmal ab – Magaldi, der Tangosänger – das erste
Treffen mit Peron – die Regenbogentour – Rückblick.
Ihre Mutter, der
Bruder und Peron nehmen an ihrem Bett Abschied. Sie hat erkannt, dass sie zu
schnell gelebt hat und nun den Tribut dafür zu zahlen hat. Noch einmal bittet
sie alle um Vergebung – und stirbt – Wehklage.
Che erzählt uns, dass Evita
Peron gestorben ist und dass ihr Volk für ein Grabmal gesammelt hat, das
leider nie zu Ende gebaut wurde. Der einbalsamierte Leichnam von Evita wurde
außer Landes gebracht und erst 17 Jahre später wieder zurückgeholt und in
Argentinien bestattet.
Traurig geht
dieses Stück zu Ende. Alles ist dunkel, nur Che steht in einem matten Licht.
Auf dem Bett die liegt die tote Evita. Die Familie weint und das Volk weint.
Hesseldorf,
12.08.2004 – G.K.
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