Gudrun
Kauck: Gaudi – das Musical, John
Cashmore, Renee Knapp, Calvin Hard, Kerstin Brühl, Alsdorf, Stadthalle
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GAUDI Das Musical Das Jubiläum 1995 – 2005 Alsdorf, Stadthalle, 16. April 2005 - 20.00 Uhr |
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Vor 10 Jahren – im Jahr 1995 – hatte das Musical von Eric
Woolfson „GAUDI“ in Aachen seine Weltpremiere. Nach vielen hundert
Aufführungen in Aachen, Alsdorf und Köln war dann im Jahr 1997 endgültig der
letzte Vorhang gefallen. Um das
10-jährige Jubiläum trotzdem gebührend zu feiern, hatte John Cashmore,
der langjährige Hauptdarsteller des „Don Parker“, sich entschlossen, mit
seiner eigenen Produktionsfirma www.cashproductions.de (zusammen mit Partnerin Kerstin Brühl) das Musical
wiederauferstehen zu lassen. |
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John und Kerstin gelang es auch, das Musical an einen der
Originalschauplätze zurückzubringen – in die Stadthalle Alsdorf, wo das Stück
die längste Spielzeit erlebt hatte. Und sie schafften es, fast das gesamte
Team aus der ehemaligen Gaudi-Cast zusammenzustellen. Einer konnte leider nicht mehr dabei
sein – der vor kurzem verstorbene Martin Moss, den wir in
vielen Shows als unvergleichlichen „Puppet-Master“ und Manager Mark Winner
erleben durften. Sobald der Verkauf für die Tickets freigeschaltet wurde,
sicherten wir uns Karten für die Show. Allerdings war diese erste Show dann
auch so schnell ausverkauft, dass drei weitere Termin angesetzt werden
konnten. |
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Für uns war Alsdorf eine neue Erfahrung, weil wir das Stück
„leider“ nur in Köln erleben durften. Die Stadthalle Alsdorf mit ihrem fast
intimen Charakter vermittelte uns dann auch endlich einmal das so viel
gerühmte „Gaudi-Feeling“. Es waren gegenüber den vorangegangen Aufführungen ein paar
Änderungen vorgenommen worden, die dem Stück aber nicht schadeten und den
Ablauf auch nicht veränderten. Anstelle des „Alten Mannes“, der die Person
Antonio Gaudi symbolisiert hatte, führte uns nun ein Kamerateam des
imaginären TV-Senders „Gaudi-TV“ durch das Geschehen – allen voran die
rasende Reporterin Gracia Lopez (Kerstin Brühl), die in ihrer
markanten Art flott und informativ berichtete (oder sollte ich sagen
„sensationslüstern“ *fg*) – wir konnten die Live-Übertragungen sogar auf der
Großleinwand mitverfolgen J - und das
Musical noch live dazu auf der Bühne erleben. |
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Die Story der Show blieb weitgehend unverändert. Don
Parker (John Cashmore), ein aufstrebender Autor, erhält den
Literaturpreis. Um das Buch zu vermarkten und die Filmrechte zu bekommen,
setzt sein Agent Mark Winner (Calvin Hard) seine Freundin und
Partnerin Isabella (Renée Knapp) auf ihn an. Don Parker bemerkt
zunächst nicht, dass die liebenswerte Isabella ebenfalls nur auf Profit aus
ist. Er lebt für und mit seiner Kunst – der Schriftstellerei. Bei einem
zufälligen Treffen im nächtlichen Parc Guell wird ihm klar, dass er nur
ausgenutzt werden soll und die Liebe zu Isabella nur einseitig von ihm
ausgeht. Er zieht sich zurück und stirbt kurze Zeit später bei einem
Straßenbahnunglück. Bei der Hochzeit von Isabella und Mark ist er nur noch
als Phantasiegestalt sichtbar. Diese Geschichte wird in dieser neuen GAUDI-Fassung in Form
einer Sensations-Berichterstattung geschildert. Die Reporterin ist immer und
überall zur Stelle und will live-Eindrücke an die Zuschauer übermitteln.
Nicht immer wird das gerne gesehen..... aber bis zuletzt wird live und vor
Ort berichtet! |
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Mir hat diese neue Fassung sehr gut gefallen – aber
hauptsächlich auch deshalb, weil an der eigentlichen Handlung keine
Änderungen vorgenommen worden waren. Die Kostüme waren nicht mehr die Original-Kostüme, aber
sie waren sehr gut nachempfunden und teilweise auch sehr originell. Auf jeden
Fall konnte man sofort sehen, mit wie viel Liebe zum Detail gearbeitet worden
war. Das Tanzensemble bestand zum großen Teil noch aus
Tänzern, die auch schon bei den vorangegangenen GAUDI-Aufführungen mitgewirkt
hatten. Das merkte man auch, denn die Schritte kamen genau wieder so rüber,
wie man sie noch in Erinnerung hatte. Wahrscheinlich auch deshalb, weil die
Original-Choreographin Kim Duddy wieder mitgewirkt hatte. Das Bühnenbild war zwar verändert und sehr spartanisch,
aber durch die moderne Videotechnik wurden die Original-Schauplätze auf vier
große Video-Leinwände projiziert. Dadurch entstanden sehr realistische Bilder
– aber teilweise konnten dann auch Visionen auf die Leinwände projiziert
werden. Technik richtig eingesetzt kann auch kreativ sein J. |
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Es war sehr schön, John Cashmore endlich wieder
einmal als Don Parker auf einer Bühne erleben zu dürfen. Diese Rolle ist ihm
aber auch auf den Leib geschrieben und auch nach so vielen Vorstellung – über
500 – und nach so vielen Jahren seit der letzten Show, war nichts von der
Faszination verloren gegangen, die John schon immer in dieser Rolle ausgeübt
hatte. Sein „Closer to Heaven“, das niemand so interpretieren kann
wie er selbst, wieder einmal zu hören, wäre alleine schon die weite Anreise
wert gewesen – aber auch die anderen wunderschönen Lieder, die dieses Musical
zu bieten hat – wie „Standing on Higher Ground“, „Parca Guell“ oder „Too late
now“ oder auch der „Lonely Song“, der so viel Schmerz und Verzweiflung
ausdrückt. Es war einfach schön, alles wieder einmal mit den Original-Stimmen
im Original-Zusammenhang zu hören. John hat eine unglaubliche Leistung vollbracht. Nicht nur die
ganze Organisationsarbeit für diese Produktion, sondern dann auch noch selbst
auf der Bühne zu stehen, das war wirklich bewundernswert. Tolle Leistung,
John! |
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Renée Knapp schien sich in den
Jahren seit der letzten Vorstellung gar nicht verändert zu haben. Sie sah
noch immer so aus wie zuletzt in Köln und sie sang die Lieder immer noch mit
so angenehmer Stimme – eine Freude, sie wieder einmal auf der Bühne sehen zu
dürfen. |
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Calvin Hard fühlte sich in der
Rolle des Agenten und Fieslings Mark Winner sichtlich wohl. Seine Performance
war spitze und das Publikum belohnte ihn auch mit besonders viel Applaus. |
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Kerstin Brühl als taffe
Reporterin Gracia Lopez war eine echte Bereicherung für das Stück. Mit dem
ihr eigenen Witz und ihrer Schlagfertigkeit passte sie ausgezeichnet und
lockerte alles vorteilhaft auf. |
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Sie freuten sich über die Standing Ovations am Ende der Show
und sie dankten dem Publikum, dass die Idee der Wiederbelebung von „GAUDI“ so
begeistert aufgenommen worden war. Links: Kerstin Brühl, John Cashmore, Kim Duddy,
Eric Woolfson, Renée Knapp Rechts: Calvin Hard, Kerstin Brühl, John
Cashmore, Eric Woolfson, Renée Knapp |
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Nach der Show hatten wir noch Gelegenheit,
die gesamte GAUDI-Cast in Foyer der Stadthalle zu treffen |
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©
Fotos: http://www.gudrun-kauck.de/
und http://www.gaudi-das-musical.de/index.html