Anything
Goes Nationaltheater
Mannheim 15. 12. 2006 |
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New York 1934 – eine Bar in New York. Billy
Crocker (Gaines Hall) ist deprimiert. Hope Harcourt (Susanne
Eisenkolb), das Mädchen in das er verliebt ist, weist ihn ab und
verweigert jedes Treffen. Während er seinen Kummer zu ertränken versucht,
begegnet ihm Reno Sweeney (Isabel Dörfler), die ehemalige
Nachtclubsängerin, die nun als Predigerin unterwegs ist. Sie ist noch immer
an Billy interessiert, aber er denkt nur noch an Hope, die nun den reichen
Lord Evelyn Oakley (Urs Affolter) heiraten wird und zusammen mit ihm
und ihrer Mutter, Evangeline Harcourt (Eva Tamulenas) auf dem Weg nach
Europa ist. |
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In der nächsten
Szene befinden wir uns an Bord de Luxusliners M.S. America. Die Gäste treffen
ein. Auch Billy ist auf dem Schiff, aber er soll nur seinem Boss, dem
Börsenmakler Elisha Whitney (Horst Krebs), noch den Pass bringen. Wie der Zufall es
will, bleibt Billy als blinder Passagier an Bord und trifft unerwartet auf
Hope. Er beschließt, dass er versuchen wird, die Hochzeit zu verhindern! Billy lernt auch
einen merkwürdigen Geistlichen, Moonface Martin (Andreas Lichtenberger) kennen,
der ihm durch einen gefälschten Pass weiterhelfen kann. Ohne es zu wissen,
wird Billy zum gesuchten Verbrecher. |
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Moonface Martin
und seine Komplizin Erna sind natürlich keine Geistlichen, sondern ein
Gangsterpärchen. Billy wird wegen seines gefälschten Passes als „Staatsfeind
No.1“ gehalten und von den an Bord befindlichen FBI-Beamten gejagt. Aufgrund
einer Verwechslung wird stattdessen ein echter Priester verhaftet, der
zusammen mit zwei christlich bekehrte Chinesen auf der Überfahrt war. Die
Chinesen bleiben alleine zurück – und „verdienen“ sich Geld durch illegales
Würfelspiel. Die Melodien des
Musicals sind sicher jedem bekannt. „I get a kick out of you“, „Easy to
love“ oder auch „Anything Goes“ sind Ohrwürmer von Cole Porter. Die Steppeinlagen von Gaines und dem Tanzensemble bleiben auch
in guter Erinnerung. |
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Da an Bord des
Luxusliners Unterhaltung Mangelware ist, ist der Obersteward ((Eric Minsk)
froh, als sich anstelle der Prominenten an Bord eher zwielichtige Gestalten
melden. Warum die Personen berühmt sind, ist dem verwöhnten Publikum egal –
Hauptsache man kann sich brüsten, mit wem man die Überfahrt gemacht hat.
Billy & Co. werden zum Captains-Dinner eingeladen. So kommt auch die
neue Laienpredigerin Reno mit ihrer Predigtshow genau richtig, denn so ganz
verstecken kann sie ihre Herkunft als Tänzerin natürlich nicht. |
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Billy und der falsche Geistliche Moonface werden dann doch
inhaftiert, können aber durch einen Trick wieder flüchten. Sie spielen mit
den beiden Chinesen um deren Kleidung. Natürlich passen weder Hosen noch
Oberteile und so sehen die falschen Chinesen zum Schreien komisch aus. Durch einen Zufall kommt heraus, dass Lord Evelyn gar nicht so
ein unbeschriebenes Blatt ist, wie er vorgibt. Reno und die beiden falschen
Chinesen haben deshalb einen Plan ausgeheckt. Reno erscheint als die
ehemalige chinesische Geliebte des Lords und bringt ihn ziemlich in
Verlegenheit. Aber wir wären nicht in einem Lustspiel, wenn sich nicht doch
alles zum Guten wenden würde. Billy darf doch seine Hope heiraten, Lord Evelyn seine
Pflaumenblüte und auch Billys Chef hat endlich eine Frau für (den Rest) des
Lebens gefunden – die Mutter von Hope. Ende gut – alles gut!! |
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Fast drei Stunden kurzweilige Unterhaltung wurden uns geboten.
Sehr eindrucksvolle, schnelle Tanzeinlagen, lustige Matrosen J, eine Souffleuse mit Föhn für den
Fahrtwind, viele lustige Gangs und Dialoge, die man sich gar nicht alle
merken konnte. Wer den Alltag vergessen möchte, der sollte sich das Stück
unbedingt ansehen. Gaines Hall hat in
der Rolle des Billy natürlich eine Paraderolle. Er darf singen, steppen,
tanzen und hat poentenreiche Dialoge – für ihn sicher eine Traumrolle, die
alle seine Fähigkeiten fordert. Isabel Dörfler als Reno war sehr gut besetzt. Sowohl ihre Stimme als auch
ihre Tanzeinlagen passten prima zur Rolle. Andreas Lichtenberger als Moonface – schon beim ersten Anblick wusste man, dass
unter dieser Priesterkutte kein Priester stecken konnte J - auch wenn er noch so fromm
daherkam. Als Partner von Gaines sehr gut ausgewählt – unterschiedlicher und
trotzdem gleichartiger können zwei Darsteller nicht sein. |
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G.K. – 23.12.2006 |
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Copyright der Fotos
beim Nationaltheater Mannheim,