Adventkaffee bei Gudrun mit Ian
Jon Bourg am 03. Dezember 2006
von 14.00 bis 18.00 Uhr Wächtersbach-Hesseldorf,
Gemeinschaftshaus Bericht von Gudrun
Kauck |
Die Idee mit dem „Adventkaffee“ war ein spontaner
Einfall, der mir in den Kopf kam, als ich alleine auf dem Weg nach Essen war.
Dass ich dann tatsächlich den Mut fand, Ian danach zu fragen, erstaunt mich
noch heute. Da er ganz spontan „Ja“ sagte, blieb mir zum Glück auch keine
Zeit mehr, länger drüber nachzudenken und vielleicht doch noch einen
Rückzieher zu machen! Das Datum im Hinterkopf und mit schwarzem Edding auf der Hand,
war es mir dann sogar möglich, den Abschied von Ian als Phantom einigermaßen
vernünftig zu überstehen. Anfang Oktober habe ich dann die ersten Einladungen verschickt
und da meine Feier eine private, von mir organisierte und bezahlte Feier
werden sollte, hatte ich die Möglichkeit, mir meine Gäste auszusuchen. Das
führte sicher zu einigen Irritationen, aber mir war es wichtig, eine
gemütliche, stressfreie Atmosphäre zu erreichen. Die Vorbereitung der Feier machte sehr viel Arbeit – machte mir
aber auch sehr viel Freude. Die Grundfarbe Blau war mir sofort in den Kopf
gekommen und so besorgte ich alle Deko-Gegenstände in diesem Farbton,
kombiniert mit Silber und Gold. Nachdem die Einladungen verschickt waren, kamen schnell viele
Zusagen, aber auch sehr viele Rückfragen, weil man sich nichts unter einem
„Adventkaffee bei Gudrun“ vorstellen konnte. Zweifel bestanden sicher auch
noch, nachdem ich erklärt hatte, wie und was stattfinden würde. Die letzten Tage vor dem „großen Tag“ waren dann noch etwas
hektisch, aber das lag nicht an der Veranstaltung, sondern an ein paar
Unwägbarkeiten privater Natur, die man nicht vorhersehen konnte. Ich muss
aber zugeben, dass es schon ein wenig beunruhigt, wenn so viele Leute von
weit her anreisen, ohne zu wissen, was sie wirklich erwartet. Da hatte ich
dann auch die eine oder andere schlaflose Nacht und ich war auch einmal fast
soweit, dass ich einfach alles noch absagen wollte – aus Angst vor der
eigenen Courage J. Das Wetter spielte dann aber schon mal mit. Ja, ich weiß, dass
ich dafür nichts kann und vielleicht wäre ein bisschen Schnee ja auch
romantischer gewesen, aber grün und warm war sicherer J Der Saal unseres Gemeinschaftshauses füllte sich sehr schnell
an diesem Nachmittag und nun merkte man erst, was eine gute Vorbereitung für
Vorteile hat. Zwar kannte Susanne, die den Einlass managte, nicht jeden Gast
mit Namen, aber ich denke, dass sich kleine Missverständnisse aufklären
ließen und es zu keinen schwerwiegenden Verwechslungen gekommen ist. Die Tische und auch die Kuchentheke füllten sich zusehends.
Anja, die die Regie in der Küche übernommen hatte, sorgte für ständigen
Nachschub an Kaffee und alles was sonst so dazu gehört. Reiner und Björn sorgten an der Theke für die Gäste. Dieser
Bereich hatte sich auch
irgendwie zur Raucherzone entwickelt J Ian war inzwischen auch gekommen, er hielt sich aber nach einer
kurzen Tonprobe noch ein bisschen im Hintergrund auf. Er wollte sich auch
anfangs nicht davon überzeugen lassen, dass die Leute die weite Reise nicht
wegen mir und einer Tasse Kaffee auf sich genommen hatten, sondern dass sie
schon wegen ihm da waren. Ich glaube, später konnten wir ihn wenigstens zum
Teil noch davon überzeugen. Wie der Saal und die Bühne dann im fertigen Zustand aussahen,
kann man auf den Fotos sehr gut erkennen, deshalb beschränke ich mich jetzt
auf das eigentliche Konzert von Ian. Sicher waren die meisten Gäste gekommen,
weil sie annahmen, dass Ian Lieder aus Musicals singen würde. Als er mir bei
seiner Ankunft sagte, dass er gar kein Musical-Lied singen würde, war
mir ein bisschen mulmig zumute und ich fürchtete schon, dass es ein paar
enttäuschte Gesichter geben könnte. Deshalb habe ich die Gäste vorher schon
darauf vorbereitet. Allerdings waren die Reaktionen anders als ich erwartet hätte.
Man war sich einig, dass er „Hänschen klein“ oder gar das Telefonbuch singen
könnte, ganz egal J - trotzdem hätte sich der weiteste Weg gelohnt – eben weil er
einmal etwas ganz anderes als sonst singen würde. Uff, den Stein von meinem Herzen hat man sicher überall
aufplumpsen gehört! Ich gab also das Kuchenbuffet frei und bat nur noch kurz
darum, während des Konzertes nicht herumzulaufen – aber das wussten die
meisten sicher auch schon ohne meine „Regieanweisungen“. Ich konnte und wollte es mir dann aber vor dem Konzert nicht
nehmen lassen, eine kleine Rede zu Ehren unseres berühmten Gastes zu halten.
Nicht alle Gäste kannten Ian schon und ich denke, dass für den einen oder
anderen auch noch eine Information dabei war, die nicht so bekannt ist. Andrea meinte, dass ich bei meiner Rede nervös gewesen wäre,
das kann ich aber so nicht bestätigen. Ich war nicht nervös, sondern einfach
fix und fertig J. Ich hätte am liebsten losgeheult, weil mich das alles so
mitgenommen hat – ich war so glücklich, dass es mir gelungen war, Ian zu so
einer Veranstaltung einzuladen und dass so viele Leute Vertrauen in mich
hatten und gekommen waren. Ich geb ja zu, dass meine Stimme ziemlich
gezittert hat - aaaaaber das entscheidende: „Gudrun proudly presents: Ian Jon
Bourg“ hab ich dann doch noch gut über die Lippen gebracht. Ian begann dann das Konzert mit einem englischen Weihnachtslied
– „Oh come, all ye faithfull“. Schon bei den ersten Tönen merkte man, wie
er das Publikum zu fesseln wusste. Seine Stimme ganz weich und sanft, aber
trotzdem kräftig, sorgte für Bewunderung bei denen, die ihn nicht kannten und
zu dem allseits bekannten Kribbeln bei denen, die ihn länger kennen (Widersprüche bitte im Forum hinterlassen
*fg*). Ohne eine größere Pause ging Ian gleich zum nächsten Lied
über – „Oh little town of Bethlehem“. Schon nach der ersten Strophe
von dem Lied lernten wir dann einen anderen Ian kennen – Ian sprach !!! –
redete mit dem Publikum !! J Er erklärte,
warum er dieses Lied sang und dass auch Elvis (in Anspielung auf meine Rede) dieses Lied gesungen hat. Diese
persönlichen Worte brachen die Barriere, die sich immer unbewusst zwischen
Ian und seinem Publikum vor der Bühne aufbaut. Auch das dritte Lied war keines dieser übertrieben
rhythmischen, amerikanischen Weihnachtslieder. „I’ll be home for Christmas“
auch wieder sanft und eher sentimental und unglaublich gut zu seiner Stimme
passend! Ein weiteres Lied in diesem Stil war dann „Greensleeves“
(What Child is this) – ein sehr altes englisch/irisches Lied, das mit
verschiedenen Texten nicht nur zu Weihnachten gesungen wird. Ebenfalls aus Irland ein weiteres sehr altes, sehr
bekanntes Lied – „Danny Boy“. Mit anderem Text und unter dem Titel
Londonderry Air“ die Nationalhymne von Nord-Irland. Eines der Lieblingslieder
von Susi und mir und entsprechend weggetreten waren wir während des Vortrages
auch. Die Version von Ian war sehr schön, gefühlvoll und irgendwie dachte ich
dabei sofort an die irischen Küsten und die Weiten des Atlantik. Anders im Stil, aber auch sehr ausdrucksvoll dann das
nächste Lied – „You don’t know me“. Ein Lied das u.a. auch schon Ray
Charles und Nat King Cole gesungen haben. Ich empfinde dieses Lied immer als sehr traurig. Es folgten zwei Titel von sehr bekannten Interpreten, die
sicher jeder im Saal kannte. Eine Dame aus dem Gesangverein vertraute Ian
später sogar an, dass sie dieses Lied auch im Gesangverein eingeübt hätten
und gerne singen würden. „Yesterday“ und „Imagine“ von den
Beatles – Lieder aus meiner Jugend *seufz*.
Sie
gehören zu den wenigen Liedern der Beatles, die mir schon damals gefallen
hatten. Ian machte danach dann eine kleine Pause. Die Gäste
konnten sich noch mal mit Kuchen oder Getränken versorgen und es wurden viele
Gespräche geführt. Die ersten Eindrücke mussten verarbeitet werden und alles
was ich zu hören bekam war, dass es allen – wirklich allen! – sehr gut
gefallen würde und dass sie einen so lockeren, ganz anderen Ian noch nicht
erlebt hätten. Nach der Pause sang Ian wieder Weihnachtslieder. Er
entschuldigte sich dafür, dass er nur englische Weihnachtslieder singen
würde, .......... außer „Stille Nacht“, aber das würde er auch auf Englisch
singen J. Für mich typisch amerikanisch das erste Lied nach der
Pause – „Chestnut roasting on an open fire“. Es war inzwischen duster
geworden, die Kerzen verwandelten den großen Saal in einen gemütlichen Raum
und man konnte sich wirklich vorstellen, dass da irgendwo ein Kaminfeuerchen
brennen würde. DAS amerikanische Weihnachtslied überhaupt folgte dann: „White
Christmas“. Also ich finde, dass Bing Crosby, Frankie und all die anderen
einpacken können und ich das Lied lieber von Ian höre. Auch wenn er, wie er
selbst meinte, ein schlechtes Playback erwischt hatte (Insider) *fg*. „Have yourself a merry little Christmas“ kenne ich
von Judy Garland, aber sicher haben sich da auch alle anderen einschließlich
Elvis schon dran versucht. Meine Lieblingsversion habe ich gefunden *g* Das deutscheste aller deutschen Weihnachtslieder hat Ian
dann.... auf englisch gesungen! „Silent Night“ – doch es hat mir
gut gefallen, aber für den nächsten Versuch drucke ich dir den deutschen Text
aus, Ian! Nichts gegen Konsequenz,
aber wenigstens eine Strophe auf deutsch, bitteeee! Ein Wiegenlied, das nicht nur an Weihnachten gesungen
wird, folgte: „Lullabye“ (Goodnight, my angel). Ein sehr schönes, sehr
starkes Lied, das durch die ausdrucksstarke Klavierbegleitung eine ganz
eigene Ausstrahlung bekam. Ich glaube, das nächste Lied war für uns alle eine
Überraschung. Nicht nur, dass Ian gerade dieses Lied für diesen Tag
ausgewählt hatte, alle waren überrascht und fasziniert von diesen Vortrag.
Und wie ich aus sicherer Quelle weiß, haben einige nun einen neuen
Lieblingssong! „I believe“ – das nach meiner Recherche von
„Diamond Rio“, einer amerikanischen Country- und Westernband stammt. Den Text
und den Link zu einem sehr eindrucksvollen Video stelle ich hier auf meine Seite. An der andächtigen Ruhe nach dem Vortrag konnte man
ebenfalls erkennen, dass genau dieses Lied den Nerv getroffen hatte – es
dauerte wirklich einige Sekunden, ehe die ersten zaghaften Klatscher kamen.
Niemand wollte anscheinend diese Stimmung zerstören. „Oh Holy Night“ passte sich der Stimmung aber sehr
gut an und führte wieder zurück zum “Adventkaffee”. Ein würdiger Abschluss
für ein außergewöhnliches Konzert, das wir an diesem Nachmittag genießen
durften. Auch wenn Ian schon angekündigt hatte, dass er keine
Zugabe vorbereitet hätte, wurde er vom begeisterten Publikum nicht einfach so
entlassen. Ich denke, dass ich im Namen aller Anwesenden gesprochen
habe, als ich mich für dieses einmalige Konzert bei Ian bedankt habe. Ich
hatte den Eindruck, dass es auch Ian viel Spaß machte, einmal selbst die
Liedauswahl für ein Konzert treffen zu können und ich denke, dass wir auf
diese Weise etwas vom wirklichen Ian sehen durften. Auch wenn er es dann scherzhaft als „Erpressung“
bezeichnet hat, ich konnte ihn „überzeugen“, dass er „I believe“ noch
einmal für uns singen MUSS. Hat er auch gemacht und er hat uns auch noch ein
Lied aus seiner hawaiianischen Heimat gesungen. Viele kannten das Lied sicher
schon, aber es von einem echten Hawaiianer zu hören, ist natürlich etwas ganz
Besonderes! „Mele kalikimaka“...the
Hawaiian way to say „Merry Christmas“........ Und dann ganz zum Schluss noch einmal “I believe”.
Vielleicht kam es mir nur so vor, aber dieses Mal klang Ian viel freier,
unverkrampfter und konnte noch mehr Ausdruck in dieses Lied bringen. Standing Ovations und ein weihnachtlicher Blumenstrauß
verabschiedeten ihn dann schweren Herzens von der Bühne! „Glaubst du mir nun, dass die ganzen Leute wegen dir
gekommen waren, Ian?“ Nach einer Tasse Kaffee und nachdem Ian nun endlich auch
die vielfältige Auswahl an Kuchen probieren konnte und er sich etwas erholt
hatte, konnte er noch viele Gespräche mit seinen Fans führen. Einige mussten
ja leider schon bald gehen, weil sie ja noch weite Wege zurücklegen mussten.
Zeit für ein paar persönliche Worte oder auch ein Foto blieb trotzdem und es
gab einige, die noch nie vorher die Gelegenheit hatten, mit Ian zu reden oder
ihn einmal außerhalb der Phantom-Bühne zu erleben. Durch seine freundliche,
aber sehr zurückhaltende Art hat er aber auch hier in kurzer Zeit wieder
viele Fans gewonnen. Seine Stimme überzeugt, aber erst durch seine
faszinierende Persönlichkeit wird daraus etwas ganz Besonderes – nämlich Ian
Jon Bourg. Ich möchte mich auch bei dir, Ian, nochmals bedanken –
für dein Vertrauen, für dein Entgegenkommen, für dieses einmalige,
unvergessliche Konzert, für den Eintrag in mein Gästebuch**, für die Widmung
auf dem Foto, für.................ALLES! ** - hier ist leider nicht das
Online-Gästebuch gemeint, sondern ein Buch, das an diesem Nachmittag für
Gäste-Einträge bereit lag. PS: Ich wurde schon mehrfach
gefragt, wie lange die Feier gedauert hat – also der harte Kern hielt tapfer
bis gegen 22.00 Uhr aus J Gudrun Kauck, 22.12.2006 |